
DIE VIDEOBEARBEITUNG
Bei der Videobearbeitung, dem Videoschnitt, wird das Ziel verfolgt, Ausgangsmaterial so zusammen zu schneiden, dass am Ende ein interessanter Clip dabei herauskommt.. Als Ausgangsmaterial kommen
- Videoaufnahmen
- digitalisierte Fotos
- Grafiken
- Texte
- Audioaufnahmen
- Musik
in Frage.
Lineare und nicht-lineare Bearbeitung
Die ursprünglichen Videoaufnahmen können auf verschiedene Art und Weise zur Verfügung stehen:
- als analoge Bandaufnahmen auf VHS, S-VHS, VHS-C, Hi8 oder Video 8 (erfordert eine sep. Digitalisierung);
- als digitalisierte Aufnahmen auf DV-Band, CD, DVD; Festplatte oder Chip.
Früher hat sich die Bearbeitung im Wesentlichen auf den linearen Schnitt beschränkt. Es wurden die verschiedenen Quellen gleichzeitig abgespielt und durch die Mischgeräte zu einem neuen Video-Band zusammengestellt („Drei-Maschinen-Schnittplatz“). Dabei waren sonstige Animationen (Übergänge) und Veränderungen (Farbe pp.) zwar möglich, waren aber in der Umsetzung sehr aufwendig.
Heute steht die Computer-gestützte, nicht-lineare Bearbeitung im Mittelpunkt, bei der alle Ausgangsmaterialien verwendet werden können. Dies ist aber nur mit einer entsprechenden Software möglich.
Moderner Videoschnitt
Die Bearbeitung beginnt mit dem Erfassen des Materials. Dabei müssen sowohl die bewegten Bilder als auch digitalisierte Fotos, Audios und sonstigen Quellen in das Format gewandelt werden, das von der jeweiligen Software, mit der die weitere Bearbeitung erfolgen soll, akzeptiert wird (Video-, Audioformat).
Beim Videoschnitt werden unnötige Szenen, Abschnitte oder Partien einfach entfernt (z. B. unbrauchbare Werbeszenen oder misslungene Aufnahmen), in der Länge verändert, kopiert oder in der Reihenfolge neu zusammengestellt. Hierzu gehört auch das Einfügen von Fotos, Grafiken und Texten sowie das Schneiden von Musik. Dies geschieht zwar meist erst nach Fertigstellung der Bilder. Bei Musikvideos ist dies aber umgekehrt: Erst die Musik schneiden, dann die Bilder einfügen.
Die Entwicklung der Software ermöglicht es heute, einzelne Bilder bzw. Szenen zu veränder. Dies dient einmal dazu, Fehler bei der Aufnahme zu korrigieren, und zum anderen, Effekte hinzuzufügen.
Hierzu gehören insbesondere folgende Veränderungen:
- Größe (Ausschnitt, Drehung, Position)
- Farbe (Art und Intensität – bis hin zum Schwarz-Weiß-Film –, Weißabgleich)
- Helligkeit
- Kontrast
- Schärfe
- Geschwindigkeit (schneller, langsamer, rückwärts)
- Spiegelung (waagerecht und senkrecht)
Auch das Zusammenführen mehrerer Szenen zu einer neuen ist heutzutage dank moderner Software machbar.
Also beispielsweise
- Vor einem Film, Bild oder neutralem Hintergrund andere Szenen oder Fotos einspielen (Bild im Bild, Split Screen).
- Mehrere Szenen zu einer neuen – fiktiven – zusammenführen (z. B. mehrere Explosionen eines Feuerwerks zusammenfassen, Bluebox).
- Erstellen von Spezialeffekten (Visual Effects).
Auch ist es möglich, auf einem digitalen Foto zu „wandern“, so dass der Eindruck einer Filmaufnahme entsteht. Entsprechendes gilt für das Hinein- und Hinauszoomen.
Videos lassen sich mit Textinhalten, wie beispielsweise Überschriften zur Einleitung eines Filmes (Vorspann) oder zum Schluss zur Aufzählung von Beteiligten (Abspann) einbinden, wobei es zahlreiche Effekte gibt, wie farbige Schrift, Relief, Schriftarten etc.
Weiterhin lassen sich mit den Programmen Übergänge oder Überblendungen einbringen, um neue Szenen und Partien aufzulockern oder Ortsveränderungen anzuzeigen.
Mit Videobearbeitungsprogrammen lässt sich auch der Ton verändern: Hinzufügen von Musiktiteln oder anderen Tönen, wie Lärm, Klatschen, Echo etc. dienen dazu, bestimmte Stimmungen zu erzeugen, und können zur Untermalung von Videos benutzt werden. Außerdem kann die Lautstärke angepasst und mit dem gesprochenen Kommentar abgestimmt werden.
Auf das Schneiden soll nochmals hingewiesen werden, da es auch Software gibt, mit der man die Länge des Musikstücks an die der Videoszenen anpassen kann (beschleunigen oder verlangsamen, ohne dass man es hört).
Das fertig bearbeitete Video lässt sich abschließend in einem beliebigen Videoformat speichern.